Theodor Lux im Kunstverein Erfurt

Ausstellungsdauer 11.01. - 11.02.1931
Thüringer Allgemeine Zeitung v. 8.2.1931: Verein für Kunst und Kunstgewerbe.
Ein blutjunger Maler aus Dessau genießt zur Zeit Gastrecht im Kunstverein. Er heißt Theodor Lux und liebt das Meer. Er liebt es auf eine phantastische, romantische, fast feiningersche Weise. Er malt mit stupender formaler Sicherheit und mit kräftig blühenden Farben Segelschiffe auf rollenden Wogen, Wasser, Segel und Himmel. Da geht mit einem jungen Menschen eine neue Romantik durch und es ist sehr liebenswert, wie sie mit ihm durchgeht. Denn das ist eine Romantik ohne Schmalz und Saccharin, etwas ungemein Frisches und Heiteres. Da Lux aus Dessau kommt, ist das Bauhaus natürlich nicht ohne Einfluß auf ihn geblieben. Klees zarte Fabulierkunst, Kandinskys mathematisch-mystische Strenge und Feiningers wunderbar weiter Meerblick haben Pate bei diesen Bildern gestanden, aber die eigene Handschrift ist trotzdem erkennbar. Sie wird noch deutlicher in den schönen Aquarellen des Oberstocks. Hier fabuliert Lux unbekümmert und jungenhaft vor sich hin, und das ist zeizend. So, mit dieser Art von Aquarellen müßte man Jack London oder Traven illustrieren. Der letzte Raum birgt herrliche Graphik des viel zu früh vollendeten Lehmbruck. Der große Plastiker verleugnete sich auch im Strich des Stiftes nicht. A[lfred] Ho[lland]
Stadtarchiv Erfurt, 2022
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